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DIE DREI BIENENWESEN

In einem Bienenvolk gibt es grundsätzlich drei verschiedene Bienenwesen:

  1. die Königin; Weibchen - sie hält das Volk zusammen und ist für den Nachwuchs verantwortlich

  2. die Arbeiterin; Weibchen - die Bienen, welche die eigentliche Arbeit verrichten

  3. der Drohn; Der Mann im Volk - existiert nur zur Begattung von (zukünftigen) Königinnen 

 

Je nachdem, ob das Ei durch die Königin mit Sperma befruchtet wird oder nicht, entscheidet sich bereits vor Eiablage, ob aus diesem später ein Weibchen oder ein Drohn entsteht. Drohnen entstehen aus unbefruchteten und Weibchen aus befruchteten Eiern. Weiterhin wird bei den Weibchen durch das Futter geregelt, ob aus dem befruchteten Ei später eine normale Arbeiterbiene (normales Futter) oder eine neue Königin (Gelee Royal) wird.

Ein Bienenvolk ist ein Superorganismus, in dem jede einzelne Biene seiner eigenen Bestimmung nach eigene Arbeiten zu verrichten hat. Nur durch ein perfektes Ineinandergreifen dieser vielen Zahnräder kann das Überleben der Bienen gesichert werden.

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1. DIE KÖNIGIN

Bereits ab der Eiablage wird sich um eine Königin besonders gekümmert. Sie gibt es in der Regel nur einmal pro Bienenvolk. Von Beginn an wird sie bereits durch junge Arbeiterinnen umsorgt. Durch die von ihr ausgehenden Pheromone bildet das Bienenvolk erst eine Einheit.

 

4-5 Tage nach dem Schlupf begibt sie sich auf ihre Hochzeitsflüge, bei denen sie sich mit insgesamt bis zu 20 (teilweise sogar noch mehr) Drohnen paart. Dies ist das einzige Mal in ihrem Leben, dass sie den Stock zur Paarung verlässt. 

 

Eine Königin verlässt den Stock ansonsten nur dann, wenn das Volk schwärmt. Hierbei zieht rund die Hälfte des Bienenvolkes inklusive Königin aus und sucht sich eine neue Bleibe.

 

Eine Königin wird ausschließlich mit Gelee Royal gefüttert und erreicht im Vergleich zu einer Arbeitsbiene dadurch ein Alter von bis zu 5 Jahren. Trotzdem muss auch sie hart arbeiten, denn sie allein ist für das Eierlegen verantwortlich. Nur sie kann befruchtete Eier legen. Täglich sind es bis zu 2.000 Eier, was mehr als ihrem eigenen Körpergewicht entspricht.

2. DIE ARBEITERIN

Eine Arbeiterin entsteht ebenfalls wie die Königin aus einem befruchteten Ei. Jedoch wird sie nicht mit königlichem Futtersaft, sondern mit einem normalen Futterbrei gefüttert. Dadurch reduziert sich die Lebenserwartung im Frühjahr und Sommer auf gerade einmal 4-6 Wochen. Ab August werden die Bienen für die Winterzeit erbrütet. Durch die weniger anstrengende Arbeiten im Winter erreichen diese eine Lebenserwartung von bis zu 5 Monaten.

 

Die Aufgaben einer Arbeitsbiene sind zeitlich je nach Alter der Arbeiterin und zu erledigenden Aufgaben unterschiedlich. Sie ist zuständig für das Aufräumen, Putzen, Nachwuchs & Königin versorgen, Wabenbau, Pollen- und Honigbereitung. Später werden die Arbeiterinnen in den Außenbereich beordert. Hierzu sind sie als Wächterbienen, Spurbienen (wo gibt's was zu holen) und als Sammlerinnen unterwegs. Gerade letztere Arbeiten sind extrem Kraft- und Lebenszeit raubend.

Im Frühjahr und Sommer existieren in einem Bienenvolk bis zu 50.000 Bienen; im Winter schrumpft die Anzahl auf 5.000 - 15.000 Bienen. 

 

Eine Arbeiterin ist im Vergleich zu einer Königin deutlich kleiner und ihre Geschlechtsteile (Ovarien) sind nicht entsprechend ausgebildet. Eine Arbeiterin legt normalerweise auch keine Eier. Durch eine fehlende Königin im Bienenstock kann es vorkommen, dass Arbeiterinnen selbst mit der Eiablage beginnen. Dadurch, dass diese Eier nicht befruchtet werden können, entwickeln sich aus den Eiern nur die männlichen Drohnen.

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3. DER DROHN

Der Drohn entsteht aus einem unbefruchteten Ei. Er hat keinen Stachel und auch sonst im Bienenstock keine Arbeiten zu erledigen. Von den Arbeiterinnen lässt er sich füttern. Die einzige Aufgabe eines Drohns: ausfliegen und dabei die Begattung einer jungen Königin. Seine großen Augen und seine extrem gut ausgebildeten Geruchszellen helfen ihm, die Königin auf sogenannten Drohnensammelplätzen (Plätze außerhalb des Bienenstocks in der Luft) zu finden und entsprechend zu begatten. Unmittelbar nach erfolgreicher Begattung einer Königin stirbt der Drohn und fällt von der Königin ab.

 

Drohnen, welche es nicht zur Paarung geschafft haben, werden im Spätsommer von Arbeiterinnen nicht weiter gefüttert, aus dem Stock geworfen oder auch abgestochen, da diese im Winter nicht benötigt werden.

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